Der hier rekonstruierte Silberring mit Schmuckstein wurde 2015 bei Ausgrabungen einer frühmittelalterlichen Gräberfeldes in Ingelheim geborgen. Für museumspädagogische Zwecke sollte ein Duplikat des Ringes erstellt werden. Da eine Dokumentation aufgrund der glänzenden Metall- und Edelsteinoberflächen ausgeschlossen werden musste, wurden von dem Gemmenring zahlreiche Ansichten und Detailfotos angefertigt, anhand derer eine detailierte Rekonstruktion des Objektes erfolgte.
Diese Rekonstruktion in zwei einzelnen Bearbeitungschritten für die beiden Materialarten um somit eine physische Reproduktion im 3D-Druck zu gewährleisten. Im ersten Schritt wurde der Metallring mittels des 3D-Programmes Blender rekonstruiert. Hierzu wurden die angefertigten Fotografien hinterlegt und die Objektgeometrie präzise nachgebildet. Ebenso wurde mit der Gemmeneinlage vorgegangen, wobei hier besonderer Wert auf das Steinschnittmotiv gelegt wurde. Ein 3D-Druck des Metallringes kann in Wachs erfolgen, wodurch eine anschliessende Reproduktion des Objektes im Wachsausschmelzverfahren in unterschiedlichen Metallen möglich ist. Für eine Nachbildung der Gemme muss jedoch auf Alternative Materialien zurückgegriffen werden.