Keramikrekonstruktionen

Keramikrekonstruktionen

Keramik ist die wohl häufigste Fundgattung archäologischer Ausgrabungen. Dies liegt mitunter an den guten Erhaltungsbedingungen des anorganischen Materials, aber auch an der Tatsache, dass eine Wiederverwendung nach Zerstörung oder Bruch der Objekte - im Gegensatz zu Metallen - nicht mehr möglich war. Keramik wurde aber auch in vielen Epochen in großer Menge hergestellt und ist durch seine spezifische Form, das Dekor und die physischen Materialeigenschaften sehr genau datierbar.
Aus diesem Grund ist die Rekonstruktion der Gefäßform anhand aufgefundener Keramikfragmente ein wichtiger Bestandteil wissenschaftlicher Veröffentlichungen um typische Gefäße in ihrer regionalen Verbreitung, ihrem zeitlichen Auftreten und ihrer Ausprägung zu vergleichen und damit zeitlich einzuordnen.

Die übliche bis heute angewendete Methode der Dokumentation besteht aus dem Anfertigen von zeichnerischen Profilschnitten durch das Fragment und somit die Annäherung an bekannte Formen. Diese zeichnerischen Grundlagen wurden in den hier gezeigten Beispielen genutzt um innerhalb eines 3D-Programmes virtuelle Rekonstruktionen der Gefäße zu erstellen. Diese Rekonstruktionen bieten durch ihre annähernd photorealisitische Visualisierung eine klarere Darstellungsmöglichkeit der Objekte für museale Präsentationen oder populärwissenschaftliche Veröffentlichungen. Im weiteren Verlauf sind mit den digitalen Modellen jedoch auch Analysen und Messungen möglich, wie beispielsweise die genaue Ermittlung des Fassungsvermögens eines Gefäßes.